An unseren Gewässern dürfte Ihnen der Gänsesäger schon aufgefallen sein – die Zahl der Brutpaare in Bayern steigt. Mit Blick auf unsere Fischbestände eine problematische Entwicklung – denn er ist ein Fischfresser: rund 300 Gramm verspeist er am Tag. Und eben nicht nur um Kleinfisch, wie man oft zu lesen bekommt: An der Isar wurde ein verendeter Gänsesäger gefunden – mit einer 30 cm Nase im Magen.
Seinen Namen trägt der Gänsesäger wegen des spitzen Hakenschnabels und der kleinen Sägezähne. Zwar brütet er vor allem in Nordeuropa, doch auch bei uns tut er dies immer öfter und auch zum Überwintern kommen die Vögel zu uns. Gänsesäger bevorzugen schnellfließende Flüße mit Kiesgrund, wie unsere Isar, und nutzen Baumhöhlen und Felsspalten als Nester.
Im Ruhekleid sind die Geschlechter kaum zu unterscheiden, im Brutkleid hat das Männchen einen schwarzen Kopf, der sich auffällig im weißen Federkleid absetzt. Die Weibchen hingegen sind am Kopf bräunlich gefärbt.
Trotz Zunahme der Bestände wird der Gänsesäger in Bayern als “stark gefährdet” gelistet, es besteht eine ganzjährige Schonzeit. In ganz Deutschland finden sich zwischen 950–1.100 Brutpaare, in Bayern sind es etwa 420–550 Stück. Das wirkt sich negativ auf die Bestände von Äsche, Bachforelle, Nase und Barbe aus. Dies zeigte auch ein wissenschaftlicher Vergleich an Gewässerstrecken der Ammer: In der Flussstrecke, an der der Gänsesäger vergrämt wurde, war der Äschenbestand nach zwei Jahren um ein fünffaches höher als in den “unvergrämten” Referenzstrecken.
Entsprechend werden Forderungen nach einer letalen Bestandsregulierung für den Gänsesäger immer lauter. Im Rahmen des “Artenhilfsprogramm Äsche” wurde dies in Einzelfällen schon genehmigt.