Die Wurmkiste

Ein nachhaltiges Pandemie-Projekt für Angler

Der Keller ist aufgeräumt, das Auto gesäubert, Angelausrüstung und die neue Angelgarage wohl sortiert – nach über einem Jahr Corona können einem schon fast die Corona Projekte ausgehen.

Ein neues Werksstück muss also her, welches im im Idealfall A) für den Heimwerker-Laien umsetzbar und B) – das ist das wohl allerwichtigste – auch in irgend einer Form bei der Lebenspartnerin verargumentierbar ist. Ist ja nicht so, dass der Lockdown in den vergangenen Wochen nicht schon für allerlei fixen Ideen gesorgt hätte.

Nun mag dies bei unser aller Lieblingshobby schon der erste große Stolperstein sein, wenn man bei dem neuen Projekt allerdings Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Tierliebe ins Feld führen kann (jaja!) und ganz nebenbei damit auch noch Material für die nächste Ansitzsession produziert – dann sollte dem Pandemie Projekt eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

Glück nur, dass mir beim Surfen in den Sozialen Medien zuletzt die Wurmkiste untergekommen war, der kleine Biokompost fürs Wohnzimmer quasi, in dem sich rund 500 Regenwürmer geruchlos um den Abbau des eigenen Biomülls kümmern, dabei perfekten Kompost und Flüssigdünger produzieren und somit letztendlich die Müllabfuhr entlasten. Als waschechter Schwabinger reichte dann auch der Verweis auf die in unserem Viertel fehlende Biomülltonne um meine Freundin zu überzeugen („Wir nehmen auch nur die kleine Variante, Schatz!“ [Kostenpunkt 120 ]), während sich vor meinem geistigen Auge schon meine hauseigenen Riesenwürmer manifestierten. Hatte ich zuletzt in der Zeitung einfach zu viel über Mutanten gelesen?

Wie dem auch sei, der Bausatz der Wurmkiste (selbst ist der Mann) war schnell bei wurmkiste.at bestellt – natürlich mit der passenden Starterladung Würmer zusammen, und wurde hygienekonform schon nach einigen Tagen beim lokalen Paketshop abgeholt. Der Tanz konnte beginnen, denn praktischerweise benötigte ich nur noch einen Akkuschrauber, womit der nächste Besuch beim frisch geöffneten Baumarkt sich dann auf einen Blick auf die neuen Carhartt Arbeitskleidung und ein Eis für Vater und Tochter beschränkte.

Kurzerhand wurde das Bett als Werkbank auserkoren, feiner Schleifabrieb und gröberer Schmutz sollten doch gerade im Schlafzimmer nicht stören, die Kiste in wenigen Stunden zusammengeschraubt und schließlich mit Unterstützung der Tochter geölt um den neuen Bewohnern ein robustes Zuhause zu bieten. Nach einer kurzen Aklimatisierung landete dann auch der erste Biomüll in der Box und der Tisch für die sich hoffentlich zahlreich vermehrenden Würmer war gedeckt. In mir reifte ein zarte Hoffnung: Mögen die einzigen weiteren Mutanten in diesem Jahr nun wirklich die hauseigenen Würmer sein!

Wurmkiste und Zubehör sind unter wurmkiste.at bestellbar und werden mit umfassenden Informationsmaterial einfach nach Hause geliefert.

Für besonders motivierte bietet der Baumarkt Obi eine Bauanleitung zum kompletten Eigenbau einer Wurmkiste an: https://www.obi.de/magazin/garten/beet/wurmkiste-selber-bauen

Stefan Zehentmeier